Nummer 1: gehen Sie Amateuren aus dem Weg - Sie haben in der Küche mit gutem Grund einen Profi als Koch, engagieren Sie auch für Ihr Video einen Profi.
Heute kann jeder mit dem Handy ein Video in High Definition Qualität aufnehmen. Ein Profi kann Ihnen mit dem Handy sogar einen brauchbaren Video-Clip drehen, ein Amateur allerdings bringt nicht einmal mit der besten Kamera der Welt, einen auch nur halbwegs brauchbaren Film zu Stande. Wie in jedem Beruf muss auch der des Filmschaffenden erlernt werden: Kameramann, Cutter, Tonmeister etc. – Sie werden ja auch keinen Rauchfangkehrer in Ihre Küche stellen. Der Vergleich mit dem Koch macht durchaus Sinn, denn auch hier gibt’s ausreichend begabte Amateure und jede Menge Kurse für ambitionierte Amateure. Für den Hausgebrauch wird das auch reichen und im Familien- und Freundeskreis kann man als Hobbykoch durchaus reüssieren. Nur für einen professionellen Hotelbetrieb braucht´s einen professionellen Koch, der das Handwerk wirklich gelernt hat. Für ein professionelles Video, braucht´s ebenfalls einen Profi - sonst können Sie sich das Geld, ganz gleich wie „günstig“ das Angebot auch sein mag, gleich beim Fenster rauswerfen.
Nummer 2: Trauen Sie keinem Schleuderpreis - Qualität hat ihren Preis, den auch Sie sich leisten können.
Die meisten Angebote am Markt sehen doch so aus: das Video kostet gar nix, verspricht der Verkäufer, das bekommt man doch heute einfach so. Wie soll das funktionieren, welcher Profi arbeitet ohne dafür bezahlt zu bekommen. Dabei sind die Honorare der Filmbranche kein Geheimnis (der Kollektivvertrag wird auf der website des Fachverbandes der Audio- und Filmindustrie in der wko veröffentlicht) und durchaus leistbar, vergleicht man die Honorare mit den Stundensätzen eines Handwerkers. Schauen Sie sich daher ganz genau an, wofür Sie bezahlen. Schlecht bezahlte Film-Teams sind sehr selten wirkliche Profis und schlecht bezahlte Film-Teams benützen selten wirklich professionelles Equipment – vertrauen Sie Ihrem Hausverstand: billig und Qualität passt selten zusammen. Und schauen Sie ganz genau, wofür Sie bezahlen: was Ihnen meist in Rechnung gestellt wird, ist die Gebühr für die Schaltung des Videos auf einer Internetseite, nach einem Jahr zahlen Sie für die Verlängern noch einmal und wenn Sie das Video auch außerhalb der Website verwenden wollen, zahlen sie noch einmal. Und wenn Sie den Vertrag nicht verlängern ist das Video weg oder Sie kaufen es um einen horrenden Preis.
Nummer 3: Was nützt ein Video, das keiner sieht - wenn Sie Ihr Video nicht richtig präsentieren, schaut sich das kein Mensch an.
Die Zugriffszahlender auf so gut wie allen Internetplattformen werden streng gehütet, weil sie erschreckend niedrig sind. Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass diese Plattformen nicht mehr so beliebt sind und als Geschäftsmodell ausgedient haben. Die Mehrheit der User sucht heute über Google oder über Buchungsplattformen. Sie müssen Ihr Video daher dort einsetzen, wo es für Sie verkauft und neue Kunden bringt. Auf Ihrer eigenen Webseite sollte das Video z.B. gleich zu Beginn, sehr prominent zu sehen sein (und nicht versteckt in einem Untermenü) und, noch besser, auf allen Buchungsplattformen (ganz gleich ob booking.com oder einer regionalen Plattform z.B., Ihres Tourismusvereins). Dort sollte Ihr Video, unabhängig von Ihrer Webseite, direkt verlinkt sein. So macht sich der zukünftige Gast ein Bild von Ihrem Haus und sollte nach Betrachtung des Videos bei Ihnen buchen wollen. Und streuen Sie das Video, setzten Sie es überall ein, machen Sie mit dem Video eine richtige Kampagne, vom lokalen Fernsehen bis zu allen Kanälen in den sozialen Netzen. Für die Suchmaschinen im Internet sind Videos ein Magnet, denn das Internet funktioniert ganz einfach: Neues und Veränderungen nach vorne – und ein Video gaukelt der Suchmaschine vor, dass es ständig neue Bilder gibt.
Nummer 4: Was nützt ein Video, das nicht Ihnen gehört - die meisten Anbieter verkaufen Ihnen kein Video, sondern nur Schaltzeiten.
Das haben Sie sicher schon erlebt, da wird Ihnen die Produktion eines Videos verkauft und nach einem Jahr sollen Sie noch einmal bezahlen, damit das Video auch weiterhin online bleibt. Und wenn Sie das Video auch selbst benutzen wollen, also nicht nur einen link auf Ihrer Homepage, sondern den fertigen Film als File, dann wird Ihnen das mit einem meist recht g´schmalzenen Betrag zusätzlich in Rechnung gestellt. Achten Sie daher darauf, dass Sie auch wirklich ein ganzes Video kaufen, mit dem Sie nachher machen können, was Sie wollen. Woran das jeder Kunde erkennen kann, an den Rechten, vor allem für die Musik. Fragen Sie den Verkäufer ganz gezielt nach der Musik, die verwendet wird und nach den Rechten. Denn mit der Musik bei einem Video verhält es sich nämlich so: meist gibt es für die Musik einen Komponisten, der theoretisch jedes Mal, wenn seine Musik gespielt wird, Tantiemen erhält. D.h. wen Sie das Video auf Ihrer Webseite zeigen wollen, müssen Sie mit dem Komponisten oder jemand der ihn vertritt, in Österreich zum Beispiel die AKM, einen Vertrag machen und dafür zahlen. Das ist geltendes Urheberrecht und das könnte nur der Gesetzgeber ändern. Musik, die angeblich „rechtfrei“ ist, klingt meist auch genauso schlecht und billig (abgesehen davon, dass sie rechtlich gesehen auch nicht „rechtefrei“ ist, sondern die Rechte nur pauschal abgegolten werden). Fühlen Sie daher dem Verkäufer auf den Zahn und sprechen Sie ihn auf die Musik für das Video an. Die korrekte Antwort müsste lauten, dass es erstens darauf ankommt, wo Sie das Video verwenden wollen (Internet, Veranstaltungen, TV-Ausstrahlung) und zweitens mit dem jeweiligen Verlag bzw. der Leistungsschutzgesellschaft (also z.B. der AKM) eine Vereinbarung getroffen werden muss.
Nummer 5: Schöne Bilder haben die anderen auch, ein schönes Video nicht - schöne Fotos hat jede Webseite, aber ein „schönes“ Video, das ebenso professionell gemacht wurde, wie die Fotos, ist selten.
Ein Video über Ihren Betrieb ist ein Werbevideo und keine Dokumentation. Sie sollten daher Ihren Betrieb nicht in allen Einzelheiten dokumentieren sondern eine Stimmung, ein Gefühl vermitteln. Mindestens den gleichen Aufwand und die gleiche Sorgfalt, die Sie beim Fotografieren für Ihre Werbemittel investiert haben sollten Sie auch für Ihr Video aufwenden. Zum Beispiel: ein kurze Fahrt mit dem Kamera-Slider in der Küche, wo wir die Küchenmannschaft in blütenweißen Jacken mit Pfannen, Messern und appetitlich aussehenden Zutaten hantieren sehen (wir sehen, wie der Chefkoch die letzte Garnierung liebevoll auf einen prachtvoll aussehenden Teller legt), macht mehr Appetit, als Menschen in einem Speisesaal die essen was selten wirklich appetitlich aussieht). Gleiches gilt für das Frühstücksbuffet: knusprig aussehendes Gebäck, leuchtender Orangensaft und dampfender Kaffee/Tee – alleine die Beschreibung dieser Bilder macht Lust auf das Frühstück. Sie zeigen sich von Ihrer besten Seite: das beste Zimmer, in dem ein fesches Zimmermädel oder -bub die Bettdecke glatt streicht und die Chefin die Blumen oder den Obstkorb am Tisch arrangiert (mit einem kleinen „Willkommen“ Kärtchen im Bild) und der Wellnessbereich, wo wir schlanke Beine sehen, die die Sauna betreten oder in den Pool steigen etc.; in einem guten Film darf sich der Betrachter die Szene zu Ende denken – was meist auch den Erfolg eines guten Filmes ausmacht. Vier, fünf gut überlegte und perfekt gefilmte Szenen beschreiben Ihren Betrieb über die Stimmung, die den Gast erwartet und machen das Video universell einsetzbar. Das Video ersetzt nicht die Hotelbeschreibung, die Aufzählung Ihres Inventars und die Liste der Leistungen, die Sie anbieten, sondern vermittelt die Atmosphäre, in der sich Ihre Gäste wohl fühlen werden.
Nummer 6: ein TV Beitrag ist kein Imagevideo - das Fernsehen berichtet und macht keine Werbung.
Ein Fernsehteam hat selten genug Zeit und muss versuchen die Geschichten möglichst rasch im Kasten zu haben. Broadcastkameras, man nennt das ENG (electronic field production) Teams, funktionieren auch anders. Das gedreht Material soll eine Geschichte illustrieren und nicht Werbung machen. Meist wird, außer bei Interviews, kein zusätzliches Licht gesetzt, sowohl der Kamerateil als auch die Optik sind ein Kompromiss, ausreichend für die Qualität einer Fernsehübertragung, aber selten ausreichend für ein gutes Werbe-Video. Der Kameramann kommt meist auch alleine und hat noch etliche andere Drehs an diesem Tag. Ein TV Beitrag ist gut für die PR eines Betriebes, ist aber noch lange keine Werbung.
Nummer 7: Husch, husch geht gar nix - für ein ordentliches Video braucht es Zeit, in zwei Stunden ist das unmöglich.
Ja, sicher, das Ergebnis kann man sich in den meisten Fällen schönreden und die eine oder andere Einstellung wird gar nicht so schlecht sein. Für ein professionelles Video braucht es aber mindestens einen Tag Zeit, alleine das sorgfältige Einleuchten der einzelnen Szenen braucht mindestens eine Stunde, bis die Szene also im Kasten ist, dauert es halt seine Zeit. Woran erkennen Sie in der Regel, dass Sie es mit Profis zu tun haben (außer am Thema Musik, das wir schon erwähnt haben). Erstens am Licht: ein guter Kameramann nutzt die vorhandenen Lichtquellen und versucht das natürlich Licht zu verstärken oder abzuschwächen um das Bild zu gestalten. Damit der Orangensaft am Frühstücksbuffet leuchtet, brauche es punktgenau einstellbare Scheinwerfer (z.B. Dedo-Lights), den von selber leuchtet gar nichts. Professionelles Filmlicht sind keine Bühnenscheinwerfer (die berühmten silbernen Kannen) und schon gar keine Baustellenstrahler. Dann die Kamera, die Größe alleine macht es nicht mehr aus, im Gegenteil, es ist erstaunlich was heute alles an Technik auf kleinstem Raum herstellbar ist. Und moderne Kameras bestehen heute aus einem Chip oder Sensor und jede Menge Software, die die über die Optik eingefangenen Lichtsignale als Bilder interpretiert. Kameras müssen heute nicht unbedingt „groß“ sein, aber z.B. an der Optik und am Stativ ist ein professionelles Equipment in der Regel erkennbar. Bleiben wir beim Stativ: drei Stativbeine, die stufenlos verstellbar sind, das Stativ steht in jeder Variante – auch wenn die Stativ-Haxen ganz ausgezogen sind, stabil und ohne zu wackeln. Auf den drei Beinen ruht in einer Schale der Stativkopf, auf dessen Oberseite die Kamera montiert wird. Der Kopf ist ebenfalls größer und vor allem meist recht schwer, links und rechts können Schwenkhebel montiert werden. Was aber ein Profi, außer bei einer Fernsehkamera, selten benutzt: eine Fernbedienung für Zoom und Schärfe am Schwenkhebel montiert. Profis verwenden auch keinen Autofokus, sondern ziehen die Schärfe manuell, meist über einen Einstellring – den Follow Focus der auf Holmen in der Nähe der Optik montiert ist. Stichwort Optik – professionelle Optiken sehen auch danach aus und kosten meist auch ein Vielfaches von dem, was Sie bereit wären dafür auszugeben. Und Profis haben meist auch einen externen Monitor mit dabei, auf dem sie die Einstellungen vor und nach dem Dreh am Set kontrollieren können.
Es ist wie beim Koch, alleine wie er das Messer in die Hand nimmt und z.B. Zwiebel schneidet, unterscheidet den Profi vom Amateur.